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Zehn Jahre
Power

Die Zukunft fährt elektrisch – diese Überzeugung treibt uns bei Jungheinrich seit unserer Firmengründung an. Heute verfügen nahezu alle Fahrzeuge, die wir produzieren, über einen E-Antrieb.
Jungheinrich-Produkt mit Lithium-Ionen-Aufkleber
Hand mit Zeichenfläche, auf der ein Jungheinrich-Fahrzeug entworfen wirdElementbezeichnung Lithium
Pionier der Elektromobilität zu sein, dieses Selbstverständnis hat Jungheinrich vor bereits gut zehn Jahren veranlasst, als erster Hersteller ein Flurförderzeug mit Lithium-Ionen-Batterie auf den Markt zu bringen und damit die aktuelle Energiewende in der Intralogistik einzuleiten. Grund genug, auf zehn Jahre Lithium-Ionen-Technologie „made by Jungheinrich“ zurückzuschauen.

Vorteile der Lithium-Ionen-Batterietechnologie

Lange Lebensdauer

Kurze Ladezeiten

Geringes Gewicht

Wartungsfreiheit

Niedrige Emission

Jungheinrich Concept 08
2011

Start in ein neues Zeitalter

Die Zukunft der Flurförderzeugtechnik begann 2011 auf der Branchenleitmesse CeMAT: Jungheinrich präsentierte mit dem EJE 112i als erster Hersteller weltweit einen Elektro-Stapler, der serienmäßig mit einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet war. Dieser Elektro-Deichselhubwagen stellte bereits damals alle Vorteile der Lithium-Ionen-Batterietechnologie unter Beweis: höhere Sicherheit, Wartungsfreiheit und eine lange Lebensdauer, dazu ein deutlich reduziertes Gewicht der Batterie.

Auch wenn die Vorstellung des Fahrzeuges eine neue Ära der Antriebstechnologie in der Intralogistik einleitete, ging ihr eine mehrjährige erfolgreiche Entwicklungsarbeit voraus. Bereits zu Beginn der 2000er-Jahre begannen die Ingenieure im Werk Norderstedt, sich mit dem Einsatz der damals noch sehr jungen Lithium-Ionen-Technologie in Flurförderzeugen zu beschäftigen und einen ersten Prototyp zu entwickeln. Dies mündete 2008 in der Vorstellung der Fahrzeug-Studie „Concept08“ – ein echter Meilenstein in der Entwicklung und die technologische Grundlage für das drei Jahre später vorgestellte Serienfahrzeug.

Jungheinrich Lithium-Ionen-Batterie
2014

Technik, die überzeugt

Der EJE blieb zunächst ein Nischenfahrzeug, da zum damaligen Zeitpunkt die Kosten für die Lithium-Ionen-Zellen für einen breiten und schnellen kommerziellen Erfolg zu hoch waren. Dennoch hatte Jungheinrich mit der Markteinführung bewiesen, dass die neue Batterietechnik zuverlässig arbeitet. Dies überzeugte zunehmend auch die anfangs noch in großer Zahl vorhandenen Skeptiker vom Potenzial der neuen Technologie.

Mit der strategischen Entscheidung des Vorstandes, mit der Lithium-Ionen-Technologie offensiv in die Vermarktung zu gehen, wurden weitere Fahrzeuge mit entsprechenden Batterien ausgestattet. Und die Strategie ging auf: Wurden zwischen 2011 und 2014 pro Jahr jeweils nur etwa 100 bis 200 Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akku verkauft, waren es 2015 bereits 500. 2016 hatte sich diese Zahl dann mehr als verdreifacht.

Jungheinrich Fahrzeuge in einem Lager
2017

Durchbruch in Serie

Als ein großer Onlinehändler für mehrere neue Lager auf einen Schlag 1.000 Lithium-Ionen-Fahrzeuge bestellte, wurde eine neue Dimension bei der Produktion erreicht. „Unsere Mitbewerber haben dem Kunden offen gesagt, dass das nicht geht, und von der Technologie generell abgeraten. Wir haben uns intern nur kurz in die Augen geschaut und gesagt: Okay, das schaffen wir“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende, Dr. Lars Brzoska, an den Auftrag, der den Siegeszug der Lithium-Ionen-Technologie endgültig einläutete. Schon Ende 2017 gingen insgesamt 6.000 Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie in den Markt, ein Jahr später dann mit 13.000 Einheiten mehr als doppelt so viele. Die ehemalige Nischen-Technologie wurde zur ernstzunehmenden Konkurrenz für die herrschenden Standards.

Darüber hinaus konnte sich Jungheinrich zunehmend als Anbieter mit ganzheitlicher Energiekompetenz positionieren: Die Verknüpfung sämtlicher Komponenten vom Fahrzeug über die Batterie bis zum Ladegerät zusammen mit jahrelanger Expertise in der Entwicklung elektrischer Antriebe machen das Unternehmen einzigartig am Markt.

Jungheinrich ETV 216i
2018

Die Neuer­findung des Elektroflur­förderzeuges

Die Lithium-Ionen-Strategie des Unternehmens ging weiter auf: Mit der Einführung des ETV 216i, dem weltweit ersten Schubmaststapler mit fest integriertem Lithium-Ionen-Akku, wurde Jungheinrich erneut seinem Pionier-Anspruch gerecht. Mit diesem Fahrzeug präsentierte das Unternehmen 2018 auf der Branchenmesse LogiMAT ein vollkommen neues Batteriekonzept, das zu Recht als Revolution und der Beginn eines neuen Zeitalters im Bau von Flurförderzeugen bezeichnet werden kann.

Jahrzehntelang hatten Größe sowie starre Abmessungen der Blei-Säure-Batterie Entwicklerinnen und Entwickler dazu gezwungen, das Fahrzeug um den sperrigen Batterietrog herum zu konstruieren. Da Lithium-Ionen-Akkus jedoch bei gleicher Kapazität um zwei Drittel kleiner sind, können sie nun modular im Fahrzeug verbaut werden. Das Ergebnis: deutlich mehr Gestaltungsfreiheit im Produktdesign für mehr Kompaktheit, mehr Platz für den Fahrer, mehr Sicherheit und ein besserer Lastschwerpunkt mit mehr Hubhöhe. Dank des neuen Designansatzes konnten die Anforderungen der Kunden noch stärker in den Vordergrund gestellt werden.

Jungheinrich Fahrzeuge im Vergleich
2021

Von der Innovation zum Standard

Die Entwicklung von weiteren Fahrzeugen ging aufgrund des hervorragenden Kundenfeedbacks rasant weiter: Nur innerhalb eines Jahres nach Vorstellung des ETV 216i folgte der Elektro-Hochhubwagen ERC 216zi, dann die Mitfahrgeräte ERE 225i und ERD 220i. Damit verfügt Jungheinrich inzwischen über eine Flotte von vier Fahrzeugtypen, die speziell auf die Vorteile der Lithium-Ionen-Akkus hin konstruiert wurden.

Mittlerweile vermarktet Jungheinrich diese Fahrzeuge unter dem Namen POWERLiNE. Die Auszeichnung des ERD 220i mit dem Red Dot Design Award 2021 für seine Innovationskraft und wegweisende Gestaltung sprechen für sich. Michael von Forstner, Leiter des Lithium-Ionen-Programms bei Jungheinrich, unterstreicht die Pionier-Leistung der jüngsten Fahrzeugentwicklungen: „Wir setzen mit unseren neuen Fahrzeugen einen genauso großen Meilenstein wie damals, als wir als Erste die Drehstromtechnik verbaut haben – heutzutage Standard in der Branche.“

Die wirtschaftlichen Vorteile der Lithium-Ionen-Batterietechnologie gegenüber Blei-Säure-Batterien oder auch Verbrennungsmotoren liegen dabei auf der Hand: mehr Ladezyklen, geringere Wartungskosten und der vollständige Wegfall von Zweitbatterien. Darüber hinaus werden Lithium-Ionen-Zellen tendenziell günstiger in der Beschaffung und ihre Kapazitäten steigen weiter.

Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht überzeugt diese Technologie: Trotz eines höheren Energieeinsatzes bei der Herstellung weist ein Lithium-Ionen-Stapler gegenüber einem vergleichbaren Fahrzeug mit Blei-Säure-Batterie einen um rund 20 Prozent kleineren CO2-Fußabdruck auf. Gegenüber einem verbrennungsmotorisch betriebenen Stapler beträgt die CO2-Reduktion sogar 50 Prozent und mehr – elementar auf dem Weg zum CO2-freien Lager.

Jungheinich Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie
ZIEL
Lithium-Ionen-Ausrüstungsquote
70 %
2025

Die Zukunft ist erst der Anfang

„In spätestens fünf Jahren ist die Lithium-Ionen-Technologie Standard“, davon ist Dr. Lars Brzoska überzeugt. Jungheinrich wird als Unternehmen, das von Anfang an auf diese Antriebstechnologie gesetzt hat, ganz vorne im Markt dabei sein. In der Unternehmensstrategie 2025+ ist festgehalten, dass 2025 eine Ausrüstungsquote mit Lithium-Ionen-Batterien von 70 Prozent bei den Fahrzeugen erreicht werden soll.

Doch die zunehmende Ausstattung der eigenen Fahrzeuge ist kein Schlusspunkt der Lithium-Ionen-Strategie von Jungheinrich, sondern vielmehr der Anfang. Die Vorteile dieser Batterietechnologie sind auch außerhalb der Intralogistik gefragt. Deshalb unterstützt das Unternehmen inzwischen auch Hersteller anderer mobiler Arbeitsmaschinen bei ihrer Transformation hin zur Elektromobilität.

Darüber hinaus arbeitet Jungheinrich darauf hin, künftig auch Energie-Komplettlösungen anzubieten: von der Eigenstromerzeugung über Photovoltaik und die entsprechende Energiespeicherung bis hin zur Nutzung des Stroms – nicht nur in der Intralogistik. Der kürzlich angekündigte Bau eines stationären Großspeichers zusammen mit einem Joint-Venture-Partner ist ein wichtiger Schritt. So kann sich Jungheinrich als Anbieter für ganzheitliche Lösungen rund um das CO2-freie Lager der Zukunft aufstellen. Und erneut Standards für die Zukunft setzen.

Zehn Jahre Lithium-Ionen-Technologie